Wie Sie Ihren Garten winterfest machen können
10 + 1 hilfreiche Tipps
Wenn die Tage wieder kürzer werden und die Nächte länger, dann naht die kalte Jahreszeit in großen Schritten. Höchste Zeit also, den eigenen Garten für den Winter fit zu machen. Was vor dem ersten Frost zu tun ist, um im kommenden Frühjahr wieder unbesorgt ins neue Gartenjahr zu starten, erfahren Sie hier.
1) Empfindliche Pflanzen vor Frost schützen
Winterharte Kübelpflanzen brauchen teilweise einen Winterschutz, damit die Wurzelballen nicht durchfrieren. Am besten, man rückt sie an einen schattigen und windgeschützten Platz, dicht an der Hauswand. Stellen Sie die Kübel auf Styroporplatten, damit sie auch von unten gegen Kälte geschützt sind. Auf den Kübel legt man am besten Reisig und Laub. Danach wird der Topf mit etwas Leinengewebe oder Kokosmatten eingewickelt. Verzichten Sie auf dichte Materialien wie Noppenfolie – Luftaustausch ist auch im Winter sehr wichtig. Alternativ dazu kann man die Kübelpflanze aber auch in eine große Holzkiste stellen, die zuvor mit etwas Rindenmulch gefüllt wurde. Die Kiste wird anschließend mit Rindenmulch oder Laub aufgefüllt. Die Kronen werden vorsichtig mit Vlies umwickelt.
Immergrüne Kübelpflanzen bevorzugen meist ein helles und mäßig warmes (ca. zehn Grad) Winterquartier im Haus. Wer nicht mit einem Gewächshaus oder Wintergarten aufwarten kann, der ist mit einem kühlen Zimmer oder Kellerraum mit ausreichend Licht gut beraten. Faustregel: Je kühler die Überwinterungstemperatur desto dunkler kann auch der Raum sein.
Junge Bäume sind sehr anfällig für Frostrisse. Um diese zu vermeiden, kann man die Rinde mit einer pflanzenverträglichen, weißen Farbe bestreichen. Der helle Farbton reflektiert die Wintersonne und verhindert so eine zu starke Erwärmung der Rinde. Als Alternative eignen sich auch Matten aus Bambus der Jute, mit denen man den Stamm einwickelt und die im Frühjahr wieder entfernt werden.
2) Gießkannen und Regentonnen ausleeren
Gießkannen und Regentonnen sollten am besten im Keller, in der Garage oder im Schuppen den Winter über aufbewahrt werden. Das schont das Material und schützt vor Frostschäden wie Rissen oder Sprengung. Falls keine Möglichkeit zur Indoor-Überwinterung besteht, stellen Sie die Gießkannen am besten kopfüber auf, sodass es nicht hineinregnen kann. Die Regentonne können Sie mit einem dazu passenden Deckel oder einer Folie abdecken.
3) Wasser abstellen und Gartenschlauch verstauen
Falls ein Außenwasserhahn vorhanden ist, sollten Sie diesen von innen absperren und den Hahn öffnen. Die eisigen Temperaturen lassen das in der Leitung verbliebene Wasser gefrieren und durch die Ausdehnung können die Rohre sowie der Wasserhahn undicht werden oder platzen. So könnte das Wasser durch einen Rohrschaden ins Mauerwerk eindringen und sowohl Putz wie Dämmung beschädigen. Auch der Gartenschlauch sollte komplett entleert und aufgerollt an einem geschützten Ort aufbewahrt werden, da sonst das Material aufgrund der starken Licht- und Temperaturwechsel schneller spröde und brüchig wird.
4) Noch einmal Rasenmähen
Vor dem ersten Frost sollte der Rasen noch einmal Mal gemäht werden. Am besten stellt man den Mäher etwas höher als üblich, damit die Gräser auch im Winter noch genügend Licht aufnehmen können und sich das Moos nicht stärker ausbreitet.
5) Laub entfernen und Dachrinnen-Check
Das Herbstlaub sollte nicht den Winter über auf dem Rasen liegen bleiben, da die Gräser sonst zu wenig Licht aufnehmen und vergilben würden. Regelmäßiges Laubrechen ist somit essenziell, damit es im Frühjahr nicht zu unschönen, braunen Kahlstellen kommt. Halten sie außerdem vorhandene Gehwege frei, um nicht auf dem nassen Laub auszurutschen. Und checken Sie ihre Dachrinnen – zu viel Laub verstopft sie und lässt sie bei Starkregen überlaufen. Tipp: Bringen Sie an den Dachrinnen spezielle Schutzgitter an, so bleiben diese dauerhaft laubfrei.
6) Akkus nicht vollständig laden und frostsicher lagern
Kabellose, elektrische Gartenwerkzeuge erfreuen sich zu Recht immer größer werdender Beliebtheit. Wer seine Gartengeräte während der kalten Monate nicht benötigt, tut gut daran, die für längere Zeit ungenutzten Akkus fachgerecht einzulagern. Vor der Winterpause sollten Lithium-Ionen-Akkus von Gartengeräten einen Ladezustand von 50 bis 80 Prozent aufweisen und bei 10 bis 20 Grad trocken gelagert werden. Feuchtigkeit, Frost und direkte Sonneneinstrahlung würde ihre Lebensdauer verringern. Bester Ort für eine Lagerung im Winter: die Abstellkammer im Haus oder ein nicht allzu kalter Kellerraum.
7) Gartengeräte reinigen und warten
Werkzeugpflege wird beim Einwintern oft vergessen. Dabei verlängert Werkzeughygiene nicht nur die Lebensdauer Ihrer Geräte, sondern nutzt auch den Pflanzen. Verunreinigte Geräte können Krankheitserreger und Gifte übertragen. Spaten, Schaufeln, Hacken und andere Gartengeräte wie Gartenscheren sollten deshalb vor der Winterpause gründlich von Erde und Schmutz befreit und mit Öl (Leinöl eignet sich hierfür besonders gut) eingerieben werden. Ein trockener Ort wird als Lagerstätte empfohlen, damit die Holzteile nicht aufquellen.
8) Gartenmöbel reinigen und trocken überwintern
Starker Frost und UV-Strahlung können auch vermeintlich robusten Gartenmöbeln zusetzen. Vor allem Polyrattan-Produkte können schnell spröde werden. Deshalb: Eine geschützte Lagerung lässt Sie gewiss länger Freude an ihren Outdoor-Möbeln haben. Falls kein trockener Raum zur Verfügung steht, können spezielle Schutzhüllen Abhilfe leisten. Wichtig: Verschließen Sie die Schutzhüllen niemals luftdicht, da die Möbel unter der Folie zu schwitzen beginnen und sich dadurch Schimmel bilden kann.
9) Kranke Stauden zurückschneiden und Fruchtmumien entfernen
Stauden, die zum Beispiel vom Mehltau befallen sind, sollten im Herbst sofort nach der Blüte zurückgeschnitten werden, da sich der Pilz sonst ausbreiten könnte. Die so genannten „Fruchtmumien“ – das sind verrottete und von Pilzen befallene alte Früchte an den Obstbäumen – sollten vor Wintereinbruch unbedingt entfernt werden. Denn in ihnen überwintern Schimmelpilze, die Fruchtfäule und Spitzendürre erregen. Übrigens: Fruchtmumien am besten immer im Hausmüll entsorgen, denn vom Kompost aus könnten sich die Pilzsporen ungehindert weiter ausbreiten.
Gesunde Stauden dürfen in der Regel stehen bleiben. Einige kurzlebige verblühte Stauden werden auf ca. zehn Zentimeter zurückgeschnitten (z. B. Stockrosen). Diese Schnittmaßnahme verlängert ihre Lebensdauer.
10) Streumaterial für Wege besorgen
Vereiste Gehwege und Zufahrten bergen ein großes Unfallrisiko. Am besten man streut Sand oder Splitt. Streusalz sollte aber auf keinen Fall verwendet werden. Es hat einen negativen Einfluss auf den Wasserhaushalt der Pflanzen und verdrängt wesentliche Nährstoffe, die im Boden vorkommen und für ein gesundes Pflanzenwachstum unabdingbar sind. Vom Salz geschädigte Bäume und Sträucher können nicht mehr gut Wasser aufnehmen und drohen abzusterben. Auch viele Tiere leiden an den Auswirkungen von Streusalz, denn es greift die Tierpfoten, vor allem von Hunden und Katzen, an und führt zu Entzündungen an den Fußballen.
Bonustipp
11) Jetzt schon ans Frühjahr denken
Der Herbst ist nicht nur der Vorbote für die Winterzeit, sondern auch der perfekte Zeitpunkt, um den Grundstein fürs kommende Gartenjahr zu legen. Jetzt ist die ideale Zeit, um Pflanzen wie zum Beispiel winterharte Stauden, Obst und Ziergehölze, Rosen sowie Frühlingsboten wie Tulpen, Narzissen oder Zierlauch ins Freiland zu setzen. Ausreichend Regen und kühle Temperaturen sorgen für beste Voraussetzungen für die Wurzelbildung der Gartenpflanzen und Blumenzwiebeln. Durch die kühlen Temperaturen sammelt sich der Saft im Wurzelwerk und lässt die Pflanze im Frühjahr kräftig austreiben. Das ist vor allem bei Obsthölzern ein großer Vorteil, da so bereits im ersten Jahr von einer großen Ernte profitiert werden kann. Vor allem für Frühblüher ist die Aussetzung im Herbst essenziell, da der Kältereiz im Winter benötigt wird, um im kommenden Jahr Blüten entwickeln zu können.